Lesezeit: 6 Minuten
Kategorie: Lifestyle
Dies gilt heute mehr als je zuvor. Wer heute nicht flexibel bleibt, lernt und Technologien kreativ nutzt, wird überrannt. Oder wie die Beginner es sagen: “Ich hab‘ kein‘ Job mehr, Mich gibt’s als Software”.
In Singapur werden Taxifahrer durch selbstfahrende Autos ersetzt. 2017 werden Roboter die Sterneküche in dein Zuhause bringen. Auch die Berater sind nicht mehr sicher: IBM’s selbstlernende Software Watson wird in Zukunft den größten Teil ihrer Arbeit übernehmen. Die Entwicklung ist rasant.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass technologischer Wandel nicht aufzuhalten ist. Die Tugenden der Zukunft sind einfach erklärt, aber nicht leicht umgesetzt:
- Kontinuierlich Neues lernen, neue Fähigkeiten entwickeln, flexibel sein
- Auf dem neusten Stand der Technik bleiben
- Kreativ werden, neue Wege gehen
Ziel dieses Artikels ist es, dir die Unterschiede zwischen Routineaufgaben und Entwicklungsarbeit (Neues erlernen, Herausforderungen bewältigen) näher zu bringen. Wir erklären dir, warum es so schwer ist, sich nicht mit dem Status-quo zufrieden zugeben. Das Unterscheidungsprinzip wird dir im Alltag helfen, seltener nach den unmittelbaren Annehmlichkeiten zu greifen. Nach dem Lesen wirst du zuverlässig energie- und zeitraubende Routineaufgaben erkennen, die dich von deinen Zielen abhalten. Durch einen bewussteren Umgang mit Herausforderungen wirst du deine Ziele schneller erreichen. Deine limitierte mentale Energie nutzt du zukünftig gezielt, um Neues zu lernen und jeden Tag ein bisschen besser zu werden.
Was verstehen wir unter Routineaufgaben?
Die offensichtlichen Eigenschaften sind weitestgehend selbsterklärend. Routineaufgaben kehren periodisch wieder. Da du Erfahrung im Umgang mit ihnen hast, verlangen sie dir wenig ab. Ohne viel über sie nachzudenken erledigst du sie spielerisch. Du agierst sicher und selbstbewusst, erzielst schnell messbare Ergebnisse, Ängste und Sorgen sind fern.
Weniger offensichtlich ist, dass du von deinen Ergebnissen nur kurzfristig profitierst. Schon bald steht dieselbe Aufgabe wieder vor der Tür. Entscheidend ist, dass du durch das Abarbeiten von Routineaufgaben keinen nachhaltigen Nutzen für dich schaffst.
Beispiele: Einkaufen, Aufräumen, Wäsche waschen, Rechnungen bezahlen
Was verstehen wir unter Entwicklungsarbeit?
Entwicklungsarbeit hingegen trägt dich nachhaltig deinen Zielen entgegen. Hier wendest du neues Wissen gewinnbringend an, erwirbst neue Fähigkeiten und stellst dich bewusst immer wieder neuen Herausforderungen.
Allerdings erfordert mehr Nutzen auch mehr Leistung. Du stehst vor oft komplexen Sachverhalten, die dir unbekannt sind. Nie kannst du dir sicher sein, ob du alle Anforderung bedacht hast. Im Gegensatz zu Routineaufgaben ist das Risiko zu scheitern hoch, oft fehlen dir Fähigkeiten und Wissen, um schnell zum Erfolg zu gelangen. Im Zusammenspiel von System 2 und viel mentaler Energie planst du dein Vorgehen und versuchst dabei das Ziel nie aus den Augen zu verlieren.
Beispiele: zum ersten Mal einen Berg besteigen, für den ersten Marathon trainieren, eine neue Sprache Lernen, neue Gerichte kochen, ferne Länder bereisen.
Nur wenn du Entwicklungsarbeit leistest, kannst du dein Wissen und deine Fähigkeiten erweitern. Entwicklungsarbeit macht dich stark und lässt dich nach deinen Träumen greifen. Routineaufgaben halten dich hingegen ab und konsumieren deine limitierte mentale Energie. Egal, wie schnell und wie viele du von ihnen abarbeitest – sie bringen dich nicht weiter. Je schneller du strampelst, desto schneller dreht sich das Hamsterrad.
Und warum entscheiden wir uns doch täglich für die Routine und vertagen Entwicklungsaufgaben auf morgen?
- Entwicklungsarbeit ist mentale Schwerstarbeit. Unser faules System 2 scheut sich davor. Um Neues zu lernen und Herausforderungen anzugehen, musst du stets über deinen eigenen Schatten springen. Das kostet Kraft. Deshalb erledigst du lieber meist unwichtige Routineaufgaben wie Einkaufen und Abwaschen, bevor du dich den schweren, unbekannten und unsicheren Aufgaben widmest.
- Zeitliche Verschiebung von Ergebnissen und Erfolg. Entwicklungsarbeit ist am Anfang unbefriedigend. Der Weg zum Ziel ist lang und erste Erfolge lassen meist lange auf sich warten. Routineaufgaben liefern schnell und einfach Ergebnisse.
- Angst zu scheitern und Angst vor Kritik. Napoleon Hill schreibt in seinem Bestseller Denke nach und werde Reich: “Die Angst vor Kritik ist der Hauptgrund dafür, dass die Mehrheit aller Geschäftsideen nie die Planungs- und Umsetzungsphase erreichen.” Diese Angst ist in Allen von uns. Es ist nie angenehm, etwas Neues unter der Beobachtung anderer auszuprobieren.
- Fehlende Planungssicherheit. Du agierst außerhalb deiner Komfortzone unter Risiko und Unsicherheit. Selbst wenn du dein Ziel klar definiert hast und alle Anforderungen im Detail kennst, ist dein Erfolg nicht garantiert. Äußere Umstände stellen unkalkulierbare Risiken da, die du nicht eliminieren kannst. Es ist wie mit der Gipfelbesteigung des Mount Everests. Egal, wie hart du trainierst und wie gut du vorbereitet bist – Sturm und Schnee können jeder Zeit dein Ziel in weite Ferne rücken lassen.
Was du behalten solltest:
- Routineaufgaben haben für dich keinen nachhaltigen Nutzen.
- Entwicklungsarbeit trägt dich deinen Zielen entgegen.
- Trotzdem favorisierst du Routineaufgaben, weil Entwicklungsarbeit anstrengend und Erfolg nicht garantiert ist.
- Nur wenn du deine Komfortzone verlässt und deine Angst vor Kritik bewältigst, kannst du deine Ziele erreichen.
Was du tun kannst, um jeden Tag ein wenig mehr Entwicklungsarbeit für dich selbst zu leisten:
Alles beginnt im Kopf. Sich weiterentwickeln zu wollen ist Einstellungssache. Starte in jeden Tag mit der Intention Neues zu lernen. Beginne bewusst mit kleinen Dingen und näher dich deinen größeren Herausforderungen an.
Frage dich jeden Abend:
Was habe ich heute gelernt?
Was habe ich heute zum ersten Mal getan?
Hier ein paar Impulse:
- Lerne alle Länder und Hauptstädte.
- Lerne eine neue Sprache.
- Reise in unbekannte Länder und besuche deren Hauptstädte, anstatt den alljährlichen Flug nach Mallorca zu buchen.
- Lese abends ein Sachbuch anstatt den TV anzuschalten.
Generell gilt: Je mehr du lernst, umso schneller wirst du dein Leben bereichert wahrnehmen. Jeden Tag wirst du ein wenig besser und kommst deinen Träumen Stück für Stück näher.
Hey,
sind Routineaufgaben aber nicht trotzdem ein wichtiger Bestandteil meines Tages? Also ganz wegfallen können sie irgendwie ja nicht – wenn ich mir vorstelle, dass ich wochenlang nicht mehr aufräume. 🙂
Gibt es denn da irgendwie ein bestimmtes Verhältnis, welches zwischen beiden empfohlen wird, welches ich auf jeden Fall für Entwicklung einplanen sollte? Nicht, dass ich mich jeden Tag in Routine verliere. Oder sollte da jeder seinen persönlichen Weg finden?
Moin Hannes,
vielen Dank für dein Interesse an unserem neuen Artikel. Und du hast natürlich Recht, ohne Routineaufgaben geht es nicht. Den Müll nicht mehr herauszubringen scheint keine echte Alternative. 😉
Generell geht es darum, bewusst mit dem Thema umzugehen. Deinen Tag so zu strukturieren, dass du mehr Entwicklungsarbeit leisten kannst. Du kannst darauf achten, dass du Routineaufgaben auf Zeiten verlegst, an denen du gewöhnlich weniger produktiv bist. Dann kannst du gezielt die Hochzeiten deiner geistigen Leistungsfähigkeit nutzen, um dich Herausforderungen zu widmen.
Wenn du deinen Tag dahin gehend optimiert hast, kannst du dein persönlich optimales Verhältnis zwischen den beiden finden. Dies steht auch in Abhängigkeit von deinen Zielen. Je nachdem was und wie schnell du es erreichen willst, wird sich dein Verhältnis von Entwicklungsarbeit und Routineaufgaben flexibel entwickeln.
Für mich war es wichtig zu realisieren, wann ich mich vor Herausforderungen drücke und mich lieber mit Routineaufgaben beschäftigt halte. Endresultat war dann meist, dass Wohnung und Schreibtisch tip-top aussahen, aber ich für meine eigentliche Arbeit keine mentale Energie mehr übrig hatte. 🙂