Ölziehen – Astrid Nöhring teilt ihre Erfahrungen mit der ayurvedischen Reinigungstechnik
von Astrid Nöhring für KOPFSACHE | 23. Feburar 2019
Lesezeit: 5 Minuten
Kategorie: Kokosnussöl, Kosmetik, Kollaborationen
Der Ursprung des Ölziehens
Ayurveda bedeutet wörtlich übersetzt Lebensweisheit und bezieht sich als Kombination aus Philosophie und Erfahrungswerten auf die menschliche Gesundheit und Krankheit auf allen Ebenen. Ayurveda verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und erfreut sich auch in unseren westlichen Gefilden immer größerer Beliebtheit. Eines der zentralen Elemente des Ayurveda sind Massagen und Reinigungstechniken.
Eine der Reinigungstechniken die wir leicht in unseren Alltag integrieren können, ist das Entgiften durchs Ölziehen, Gandusha genannt. Öl spielt im Ayurveda generell eine große Rolle, sowohl in Anwendungen zum Beispiel bei Massagen als auch in der Ernährung.
Was bedeutet Ölziehen?
Das Ölziehen ist ein morgendliches Reinigungsritual bei dem ein Esslöffel hochwertiges Öl auf nüchternen Magen im Mund etwa 20 Minuten zwischen den Zähnen hin und her gezogen und geschoben wird. Ganz traditionell angegangen gehört im Vorwege auch das Zungenschaben dazu, damit der nächtliche Belag, der als Abfallstoff (Mala) gilt, beseitigt und der Mund optimal auf die reinigende Ölziehkur vorbereitet ist. Durch das Abschaben dieser Zungenbeläge wird außerdem Mundgeruch reduziert und die Geschmackswahrnehmung wieder verfeinert.
Gesundheitliche Vorteile des Ölziehens
Auch das Ölziehen hat diverse gesundheitliche Vorteile. Bereits in der ersten ayurvedischen Schrift, der 2000 Jahre alten Charaka Samhita, wird die Ölziehkur erklärt und empfohlen. Dem Ölziehen wird dort nachgesagt, Symptome diverser Krankheiten zu mildern und zu heilen. So z. B. auch Kopfschmerzen und Migräne.
Die heilsame Wirkung von Ölziehen im Mundraum
Auch bei Zahnfleischbluten, Karies (-bekämpfung) und Mundgeruch wirkt sich das Ölziehen positiv aus. Zudem haben Zahnverfärbungen wenig Chance, sich abzulagern und die Zähne werden wieder weißer.
Ölziehen und Amalgam
Bitte Vorsicht bei Amalgam-Plomben. Es kann sein, dass sich durch das Ölziehen Quecksilber aus den Füllungen löst und nicht komplett im Öl bleibt sondern über die Mundschleimhaut in den Körper wandert. Gegebenenfalls Rücksprache mit dem Zahnarzt halten. Entgiftende Methoden können nur dann Wirkung erzielen, wenn keine Giftquellen mehr im Körper sind.
How-to: eine einfache Anleitung zum Ölziehen
Was du zum Ölziehen brauchst
1 guten Zungenschaber – gibt es im Internet oder in gut sortierten Bioläden.
1 Esslöffel hochwertiges Öl – in Bioqualität. Ich bevorzuge Kokosöl oder Sesamöl, denn beide haben antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Gerade als Einsteiger empfehle ich Kokosöl aufgrund des Geschmacks.
Die Ölziehen Schritt-für-Schritt-Anleitung
1 Morgens gleich nach dem Aufstehen auf nüchternen Magen ohne vorher getrunken zu haben erst mal mit dem Zungenschaber deine Zunge reinigen. Wende nur leichten Druck an und ziehe den Schaber über deine ausgestreckte Zunge langsam von hinten nach vorne. Zungenschaber abspülen und bei dickeren Belegen ein-, zwei Mal wiederholen.
2 Ohne dir die Zähne zu putzen greife nun zum Öl deiner Wahl. 1 EL Öl in den Mund nehmen und idealerweise 20 Minuten im Mund hin und her ziehen und schlürfen. Achtung: nicht gurgeln oder den Kopf in den Nacken legen. Es sollte nichts von der Flüssigkeit geschluckt werden. Schließlich befinden sich in ihr die Gifte, die wir loswerden wollen. Kurze Pausen sind erlaubt.
3 Zum Ende hin wird das Öl-Speichelgemisch flüssiger und färbt sich weiß. Das Öl sollte nach den 20 Minuten in ein Papiertuch gespuckt werden und das Tuch sollte dann im Müll entsorgt werden. So kommen die Gifte nicht in den Wasserkreislauf.
4 Den Mund gründlich mit lauwarmem Wasser mehrfach ausspülen.
5 Zähne putzen – am besten mit einer milden oder basischen Zahnpasta ohne Zusätze aus dem Biomarkt.
Integriere das Ölziehen schrittweise in deinen Alltag
Zu Beginn kann die Ölziehkur Überwindung kosten und auch die Kiefermuskulatur wird ihren Einsatz in dieser Form als ungewohnt empfinden. Taste dich langsam heran, indem du vielleicht erst mal mit fünf Minuten beginnst. Solltest du zwischendurch unterbrechen müssen, spuck das Öl in ein Papiertuch und nimm dann frisches Öl.
Das Ölziehen ist ein Reinigungsritual für jeden Tag.
Hinweis: Prothesen sollen entfernt werden, bei Amalgam-Plomben ist wie schon erwähnt Vorsicht geboten.
Ich habe viele Öle ausprobiert. Gerade beim Ölziehen spürt man schnell, wie gut die Qualität des Öls wirklich ist. Das Öl von KOPFSACHE hat mich sofort überzeugt. Es schmeckt mild und weich und ist sehr angenehm im Mund.
KOPFSACHE verwendet nur perfekt gereifte Kokosnüsse und diese werden innerhalb von 48 Stunden verarbeitet. Deshalb riecht und schmeckt das KOPFSACHE Kokosnussöl so mild wie eine frisch geschlagene Kokosnuss.
Das Öl wird im Gegensatz zu den anderen Kokosölen im deutschen Markt durch Zentrifugentechnik extrahiert. Dadurch bleibt es auch in der Konsistenz cremig.
Beim Ölziehen behält man das Öl bis zu 20 Minuten im Mund und nimmt Geruch, Geschmack und Textur intensiv wahr. Dafür eignet sich das KOPFSACHE Kokosnussöl ideal.
Meine Erfahrungen mit Ölziehen
Für mich ist Ölziehen eine sehr wirkungsvolle und in den Alltag gut integrierbare Möglichkeit, etwas für deine Gesundheit zu tun und dein Wohlbefinden zu steigern. Selbst wenn deine Zeit morgens begrenzt ist – das Ölziehen lässt sich gut in deine Morgen-Routine integrieren, sobald du darin geübter bist. Man kann dabei duschen, Zeitung lesen oder Frühstück vorbereiten. Nur reden geht eben nicht. Aber das ist ja manchmal nicht unbedingt ein Nachteil.
Weitere Informationen zu Astrid Nöhring findest du unter: